Samstag, 21. Mai 2011

SOS - Klappe 7,8 auf bayrisch :)

Ein schönes langes, lustiges München-Wochenende liegt hinter mir. Langsam wird es Zeit auch hier mal ein paar Sätze zum Veranstaltungsteil des Wochenendes zu schreiben.
Denn nach einer langen, aber nicht langweiligen Fahrt ging es nach einer leckeren Kaffeepause auch schon zum Hofbräukeller zur offenen Generalprobe von Stanke ohne Strom. Am nächsten Tag folgte nach einem ausgiebigen Frühstück und einer Sightseeingtour und einer Runde durch den englischen Garten inklusive Brotzeit am Chinesischen Turm dann das eigentliche Konzert.
Wobei man sagen muss, dass sich auch die Generalprobe nicht sehr von "normalen" Konzerten unterschieden hat. Es wurde hin und wieder ein bißchen an Licht und Ton gedreht, aber sonst wars wie immer (sofern man das bei SOS überhaupt sagen kann, denn natürlich ist keine Show wie die andere)

Location/Publikum:
Der Keller2 ist wirklich ein Keller im 2. UG (wer hätte das gedacht) und hat auch ein bißchen den Charme eines Kellers.


Selbst bei der Generalprobe mit nur ca. 40 atmenden Zuschauern, hatte man in der zweiten Hälfte das Gefühl, dass sich langsam der Sauerstoff verabschieden würde und nicht nur die Künstler auf der Bühne brauchten hin-und-wieder bzw. häufiger ein Handtuch zum Schweiß abwischen! 
SOS - Stanke ohne Sauerstoff :)
Der zweite Abend war ausverkauft und der Keller bis auf den letzten Platz gefüllt. Da war die Luft noch schneller weggerockt - aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Es war der Hammer, wie das Münchener Publikum abgegangen ist. Schon mit 40 Leuten und einem (ich schätze mal) nur zu 1/3 gefülltem Saal, war ordentlich was los und man hatte das Gefühl die Bude wäre voll - als sie dann voll war... wow - da ging es wirklich ab!
Ob Junggesellinnenabschied oder Geburtstag - es lag eindeutig PARTY in der Luft!

Etwas störend war allein das viele fotografieren mit Blitz! Ich finde es toll, dass die Jungs alles andere als  kamerascheu sind und im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltern/Künstlern nichts gegen Bildaufnahmen haben. Allerdings sollte man sich meiner Meinung nach aus Rücksicht das Blitzlicht aus lassen, denn das nervt sowohl im Publikum als auch auf der Bühne. (Dass es auch ohne Blitz geht, sieht man hoffentlich an meinen Fotos).



Kommen wir zum Special Guest...
Als auf der SOS Seite bei Facebook Sophie Berner angekündigt wurde, musste ich erstmal googlen, denn bis dato hatte ich noch nichts von ihr gehört! Allen denen es genauso geht: Merkt euch den Namen!!! Sophie hat eine wahnsinns Stimme und hat mit "Rolling in the deep" und "Crazy" erstmal ordentlich die Bühne gerockt.
Hier kommt der Videobeweis :)


Am Generalprobenabend bat Patrick sie dann auch bei "Defying Gravity" auf die Bühne. Sie war geschockt und meinte, dass sie das Lied gar nicht kenne und zierte sich ein bißchen. Als sie dann aber auf der Bühne stand ging es richtig los. Sie improvisierte was das Zeug hielt und bewies damit eindeutig, dass man sich auch ohne Textkenntnis ein Lied zu Eigen machen kann. Hut ab!
Auch schauspielerisch/komödiantisch hat es Sophie echt drauf - Ich weiß immer noch nicht, ob der erste Sturz im Mittelgang echt oder gespielt war. Wenn er echt war, hat sie ihn durch alle weiteren Stürze genialst kaschiert. Das sah alles ziemlich halsbrecherisch aus^^
Sophie passt jedenfalls super in die Chaostruppe, die wirklich ein Händchen für ihre Special Guests hat! Schon dadurch wird jedes SOS zu einem einzigartigen Erlebnis. 


Songs:
Neben den altbekannten Songs von der Setlist kamen wir diesmal auch wieder in den Genuß von Liedern, die schon länger nicht mehr auf dem Programm standen. Da Patrick in München studiert hat (und bei der Generalprobe auch einer seiner Dozenten im Publikum saß), wollte er zeigen, was er gelernt hat. So gab es neben Pop/Rock auch ein, zwei Musical Songs mehr. Natürlich eher die, aus der Kategorie "gesucht - gefunden", wie "Role of a lifetime" aus Bare


Beim ersten SOS im November hatte er das schon gesungen und schon damals hab ich geschrieben, dass man sich unbedingt auch mit dem Stück dazu beschäftigen sollte. Ich wiederhole das hier gerne nochmal, denn es lohnt sich sehr!!!
Sehr gefreut hab ich mich auch, dass "Say it to me now" aus dem Film "Once" wieder auf die Setlist geschafft hat. Einfach ein großartiger Song aus einem großartigen Film! Ich krieg davon einfach nicht genug!


Der Film soll demnächst auch als Musical am Broadway die Bühne erobern. Toi, toi, toi!
SOS "Klassiker" wie z.B. "Satellite" kamen bei einem frischen Publikum ("Wer ist das erste mal bei SOS": 93% der Hände gehen hoch - grobe Schätzung) natürlich besonders gut an... Youtube-Videos hin oder her, Live ist alles anders, schöner, lustiger!
"Grenade" entwickelt sich zu einem meiner Lieblingslieder, auch wenn ich es von Bruno Mars nicht halb so toll finde, wie von SOS.


Bei der Generalprobe konnte ich es dann erstmals genießen, ohne etwas nebenher tun zu müssen (Weihnachtsbäume aufpumpen z.B.).War aber auch das einzige mal^^

Fundstücke:
Aber mal abgesehen von der Musik - Was wäre SOS ohne seine Fundstücke!? Alles nur nicht SOS, würde ich mal sagen.
Bei der Generalprobe machte Chris Dagger den Anfang. Leute, es tut mir leid, ich weiß weder aus welchem Buch, noch was für eine Story er vorgelesen hat. Ich kann euch nur sagen warum ich das nicht mehr weiß... Einfach und allein, weil er am 2. Abend die Eier-Geschichte zum besten gab.


Ich konnte es leider nicht filmen, weil ich förmlich am Boden lag. Hier ist aber ein Link! Angeblich eine wahre Geschichte - ansonsten kann einem sowas wahrscheinlich auch nur beim Frühstücksei einfallen. Sehr trocken vorgetragen! Ab heute ist Herr Dagger auch bekannt unter dem Namen: Mr. Comedy!

Chris Vega las wieder zwei Kapitel aus Dietmar Wischmeyer, der uns SOS-Junkies natürlich schon ein Begriff ist - Chris sollte wirklich, wirklich mal über Hörbuchvertonung nachdenken. 


Ich könnte mir stundenlang von ihm vorlesen lassen. Selber lesen ist sicher nur halb so witzig!

Patrick setzte wieder auf "Comedy in the Dark" und präsentierte am Freitag die Gewitter-Oma und am Samstag die Nummer via iPhone. Jedesmal wieder ein Brüller!
Auf der Rückfahrt wurde die "Gewitter-Oma" auf Antenne Bayern im Radio gespielt und ich war echt kurz davor auf den Pannenstreifen zu fahren. Vorallem weil die Mädels im Auto fröhlich mit machten: "In Neuss?" "NEIN!!!" "Ich hab sie jetzt nicht verstanden, sind sie mir nicht böse..." :)))

Tims Fundstück kam direkt aus der Spielzeugabteilung eines Billigklamotten-Herstellers und handelte sich um ein "Daumen-Catch-Set"... Was auch immer das genau ist.

Tim hatte jede Menge Spaß dran und suchte sich Mädels im Publikum (mit sehr variablen Namen) und besiegte sie vor laufender Kamera^^

So, was gibt es sonst noch zu erzählen?!
Man soll die Feste feiern wie sie fallen... Ob Junggesellinnenabschied oder Geburtstag - bei SOS ist immer was los. 
Die Braut brachte Lebkuchenherzen mit, das Geburtstagskind musste puzzlen (Wieder bei Grenade am "arbeiten"^^).

Also mal wieder das Fazit: 
SOS wird nie langweilig, lohnt sich immer, macht Spaß (und ja, ich hab auch schonmal eine Show verpasst... ja, eine^^)! Es hat sich wirklich gelohnt einen Kurztrip nach München zu machen. Allerdings muss man gerechterweise sagen, dass auch für Sightseeing und Biergärten genug Zeit blieb und München ohnehin eine Reise wert ist! Es war jedenfalls rundum ein tolles langes Wochenende -  sowohl bei den Konzerten als auch davor, danach und dazwischen!




Samstag, 7. Mai 2011

Ich gehör nur mir - Gala 2011, Oberhausen

Diesmal wird die Schreiberei eine wirkliche Herausforderung. Ich bin selber ein bißchen gespannt darauf, ob mir etwas einfällt. Ich habe ja nun schon zweimal über diese Gala geschrieben und der letzte Bericht liegt noch keine 2 Monate zurück. Trotzdem juckt es mich -wie immer- in den Fingern. Es gehört schon zum liebgewonnen Ritual nach einem Musical, einem Konzert oder einer sonstigen Veranstaltung grübelnd vor dem PC zu sitzen und die Geschehnisse Revue passieren zu lassen.
Das ist auch diesmal nicht anders und deshalb wird es wieder einen Blog geben! Zunächst muss ich mir aber erstmal überlegen welche Schwerpunkte ich diesmal setze und wo "die Reise" hingehen soll...

Wohin? Nach Oberhausen ins Ebertbad.
Das ehemalige Schwimmbad ist eine wirklich schöne Location, die durch ihren besonderen Charme so einige Nachteile wieder ausgleicht. Die Sitzreihen vor der Bühen sind leider nicht ansteigend und eine fehlende Klimaanlage bringt den Saal auch ohne künstlerisches zutun zum kochen - sprich: es war unglaublich heiß.


Trotzdem ist das Ebertbad ein gemütlicher Ort. Rotgepolsterte Stühle, kleine Tische und eine schöne Atmosphäre.
Und gute Shows sprechen sich natürlich sowieso für sich und so war es auch kein Wunder, dass der Saal bis auf den letzten Platz ausgebucht war um (wieder) den wichtigsten Stücken aus den Musicals von Sylvester Levay und Michael Kunze zu lauschen.
Wer noch nicht dabei war, sollte das möglichst schnell nachholen. In München bietet sich am 16.05.2011 nochmal die Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Im sehr ausführlichen Elisabeth-Teil bewiesen wieder Kristin Hölck (Elisabeth), Patrick Stanke (Kaiser Franz-Josef), Jan Ammann (Tod), Ethan Freeman (Lucheni) und das grandiose Ruhrpott-Pourie-Ensemble ihr Können und begeisterten das Publikum in ihren Rollen.
In diesem Teil haben mich diesmal erstaunlicherweise am allermeisten Kristin und Sascha bei "Wenn ich dein Spiegel wär" beeidruckt. Ich bleibe dabei, dass mir bei Kristin die Wärme in der Stimme fehlt, aber grade bei diesem Lied hat sie mit ihrer etwas unterkühlten Art sehr, sehr gut in die Rolle gepasst. Sascha war als Kronprinz verzweifelt und bettelte förmlich um ihre Aufmerksamkeit. Er war so überzeugend, dass auch "Elisabeths" harte Schale zu brechen drohte. Beinahe wäre sie weich geworden. Doch dann soll sie beim Kaiser für Rudolf bitten und innerhalb von Sekunden ist sie wieder ganz die unnahbare, egoistische und kühle Kaiserin, die niemanden an sich ran lässt. Gesanglich Geschmackssache... in Sachen Gestik und Mimik war ich diesmal absolut positiv von Kristin überrascht und Sascha machte seine Sache als Rudolf auch außerordentlich gut.
Mein Patrick-Franz-Josef-Aha-Erlebnis hatte ich schon in Filderstadt, aber auch hier hat er mir wieder gut in der Rolle gefallen. Wie schon vor knapp 2 Monate wieder besonders bei "Nichts ist schwer", wo er ausgesprochen glaubwürdig zwischen "Haltung" und "Verliebtheit" hin und her pendelt.
Jan als Tod entlockte mir erneut ein heimliches "Sei bereit... Sternkind". Nach wie vor extrem, wenn auch nicht unpassend grafenhaft. Ich will aber gar nicht mehr so sehr darauf eingehen. Seine Gesangsleistung entlockte vielen Zuschauern ein "Wow", also belasse ich es dabei! Im Zugabenteil war ich (wieder) etwas verwundert wie sehr Jan doch mit dem Text zu kämpfen hatte - Grade bei ihm hätte ich das nicht erwartet. Wobei er schon in Filderstadt mit dem "letzen Tanz" zu kämpfen hatte.

Anschließend folgten 4 Stücke aus dem Stück Rebecca. An dieser Stelle möchte ich den Machern der Gala vielleicht nochmal ans Herz legen, den ersten Teil der Gala zukünftig ein bißchen umzustellen. Denn die Rebecca-Songs machen wirklich Lust auf mehr.

Im zweiten Teil bestätigte sich dann wieder, was ich natürlich schon wußte und alle, die mich oder meinen Blog kennen schon erahnen... Der Mozart rockte wieder das Haus, während die Songs aus Marie-Antoinette Gänsehaut verursachten.

Oberhausen war diesmal ein erstaunlich zahmes Publikum. Im letzten Jahr gab es Fußgetrampel und ohrenbetäubende Applausattacken. Auch diesmal war die Stimmung gut und die Zuschauer begeistert - Doch habe ich auch schon einen höheren Lärmpegel erlebt.

Dies soll aber keineswegs Kritik am Geschehen auf der Bühne sein. Dazu muss ich mich wohl nicht
wirklich nochmal im Detail auslassen, oder? Unbeschreiblich wie grade der 2. Teil einen mitnimmt... Versucht das zu beschreiben hab ich bereits zweimal und deshalb verweise ich an dieser Stelle der Einfachheit halber auf meine früheren Ergüsse.
 
Ich habe weiter oben die doch recht tropischen Witterungsbedinungen im Ebertbad erwähnt. Aber wer kann eigentlich noch sagen weshalb man ins schwitzen kommt, wenn einem eine solche Performance geboten wird? Apropos Schweiß... einmal musste ich als SOS-Dauergast wirklich grinsen (Ok - mal abgesehen davon, dass sich bei mir eh ein Dauergrinsen eingebrannt hatte...). "Mozart" kniete zusammen mit "Nannerl" neben dem Tisch und versuchte sein Schwesterchen immer wieder durch Grimassen und Foppereien vom strengen Herrn Papa abzulenken. Nach einiger Zeit holte er ein Taschentuch aus der Hosentasche um sich gekonnt ironisch die Stirn zu tupfen. Ich war wohl  nicht die einzige im Saal, die das Tuch im ersten Moment mit einem iTelefon verwechselten. Das lag vermutlich irgendwo sicher hinter der Bühne und zeigte brav Fußballergebnisse an, aber ich muss zugeben, dass Patricks Griff in die Hosentasche aus irgendeinem Grund bei mir mit einem berühmten Apfelprodukt in Verbindung gebracht wird. Man möge mir verzeihen.
Patrick war jedenfalls wieder richtig gut drauf, was sich auch beim Schlussapplaus zeigte, als er versuchte Jan Ammanns Blumenstrauß zu essen.

Besonders beeindruckt hat mich aber im zweiten Teil diesmal -auch nicht zum erstenmal- Sabrina Weckerlin. Romantisch als Constanze ("Dich kennen heißt dich lieben"), angeschwipst bei "Irgendwo wird immer getanzt und phänomenal ausdrucks- und gesangsstark bei ihrer Paraderolle der Kämpferin Magrid Arnaud im letzten Teil.

Sie beherrscht die Bühne mit jeder Geste und jedem Blick und jeder Ton sitzt. Hinter mir wurden kräftig Taschentücher verbraucht und ich hätte auch eins mitnehmen sollen^^

So ging ein wunderschöner Gala-Abend im Ebertbad viel zu rasch zuende! Nach vier Shows will ich nicht verhehlen, dass mir der Elisabeth Teil zu lang, der Rebecca - Teil zu kurz und mir die Erzählteile zwischen Elisabeth und Mozart mittlerweile ein bißchen zu schwülstig erscheinen (wenn sie auch gut vorgetragen werden). Für zukünftige Shows darf gerne mal ein bißchen umgestaltet werden, denn - so wie ich - gibt es sicher einige Wiederholungstäter, die sich über ein bißchen "frischen Wind" freuen würden. Es bleibt aber dabei: Besonders im zweiten Teil möchte ich kaum ein Lied missen, weil einfach alle Akteure in ihren jeweiligen Rollen grandios sind.
Danke auch an Marina Komissartchik (die Schreibweise des Nachnamens muss ich nach wie vor googlen), die am Klavier kleine bis große Wunder vollbringt und vor der man sich wirklich tief verneigen muss, sowie an das Ruhrpott-Pourie Ensemble, dass jedes mal für eine ganz besondere Stimmung sorgt.

Und bevor ich mich jetzt noch tausendfach wiederhole: Es war toll, danke! Mehr!